Da der Thread zwar Potential hat, bisher aber nicht genutzt wird, schlage ich Folgendes vor:

Nennt eure zehn (oder auch fünf) Lieblingsmatches aller Zeiten, gerne auch mit Kommentar. Natürlich darf auch auf andere Nennungen eingegangen und fröhlich gehuldigt oder widersprochen werden - das sollte für Gesprächsstoff sorgen.

Ich versuche es gleich mal:



Platz 10: Mitsuharu Misawa vs. Kenta Kobashi, NOAH Navigate For Evolution, 2003
Zwei der grössten Namen Japans in ihrem - wie ich finde - besten Match gegeneinander. Mitsuharu Misawa war einer der begabtesten Wrestler aller Zeiten und kaum irgendwo ist das so eindeutig ersichtlich, wie in diesem Match, das alles enthält, was das Herz begehrt. Es ist schnell, technisch, aufregend, hart und vielseitig - nur eines von vielen Monumenten, die Misawa sich selber erbaut hat.


Platz 9: Kevin Steen vs. El Generico, ROH World Championship Ladder match, ROH Final Battle, 2012
Steen/Generico bzw. Owens/Zayn gehört zu den besten, poetischsten Fehden der Wrestlinggeschichte und so gut wie alle ihrer zahlreichen Aufeinandertreffen sind es wert, gesehen zu werden. Final Battle ist aufgrund seiner Gnadenlosigkeit und seiner beinahe endzeitmässigen Atmosphäre aber mein Favorit und ein Stellvertreter für eine Rivalität, die ihrerseits wiederum ein Musterbeispiel für hochwertiges Storytelling darstellt.


Platz 8: Stone Cold Steve Austin vs. Shawn Michaels, WWF World Heavyweight Championship, Wrestlemania XIV, 1998
Vielleicht meine beiden Lieblingswrestler aller Zeiten in dem Match, das für vier Jahr das letzte für Michaels sein sollte. Die Geschichte, die die beiden in ihrem Schlagabtausch erzählen, ist an Dramatik nicht zu überbieten und auch wenn der 3-Count von Tyson am Schluss etwas gar schnell war (und Austins Sieg dadurch einen etwas faden Beigeschmack bekommt), ist der Rest des Matches praktisch perfekt.


Platz 7: Triple H vs. Cactus Jack, WWF Championship Street Fight, Royal Rumble, 2000
The last ride of Cactus Jack. Ein denkwürdiges letztes Match für Mick Foley, der seine Karriere mit dieser brutalen Schlacht auf eine Weise beendete, die passender nicht hätte sein können...
...na schön, er stand bereits wenige Wochen später bei WM2000 wieder im Ring, aber der harte Street Fight gegen Triple H bleibt trotzdem sowohl eines der extremsten Matches in der Geschichte der WWE, als auch Hunters bestes Match überhaupt. Beide schenken sich nichts und gehen mit ihren Körpern an die Grenze. Das Ergebnis spricht für sich.


Platz 6: Ricky "The Dragon" Steamboat vs. Ric Flair, NWA World Heavyweight Championship two out of three falls match, Clash of the Champions VI, 1989
Die Namenskombination Flair/Steamboat sollte bereits ausreichen, um jedem Wrestling-Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen und gerade ihr fast einstündiges Match bei Clash of the Champions VI ist die Blaupause dafür, wie man über einen langen Zeitraum hinweg wrestlet, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen oder irgendwann beliebig zu werden.


Platz 5: Ricky "The Dragon" Steamboat vs. Randy Savage, WWF Intercontinental Championship, Wrestlemania 3, 1987
Und gleich nochmal Steamboat. Sein Match gegen Savage - das natürlich der eigentliche Star von Wrestlemania 3 ist und das strunzöde Hogan/André-Match mal eben mit dem linken Nasenloch zu Staub zerbläst - war eine Wende in der Wrestlinggeschichte. Eines der ersten Matches, die unbeschreibliches Tempo mit bahnbrechender Technik kombinierten und damit zurecht einer der grossen WM-Klassiker.


Platz 4: Shawn Michaels vs. The Undertaker, Hell in a Cell match, WWF Badd Blood: In Your House, 1997
Michaels/Taker ist für mich die beste Wrestlingserie aller Zeiten und steht in meiner Gunst sogar noch über Steen/Generico oder Flair/Steamboat. Die Chemie der beiden war und bleibt unerreicht und ihr zweites Aufeinandertreffen eines der besten. Das erste HIAC-Match überhaupt ist eines dieser Beispiele für perfekte Ringpsychologie. Es wird eine mitreissende Geschichte mit cleveren, nachvollziehbaren Handlungen erzählt und der Käfig - der damals noch wirkliche Brutalität ausstrahlte und nicht wie heute bloss ein überflüssiges Requisit war - machte die ganze Sache nur noch dramatischer.


Platz 3: The Great Muta vs. Jushin Thunder Liger, NJPW, 1996
Ich nenne dieses Match immer, wenn es um beispielhafte Ringpsychologie geht. Liger und Muta - ebenfalls zwei der GANZ Grossen! - verkörpern hier jeweils die Rolle des Guten bzw. Böse, was die Auseinandersetzung zu einem Kampf epischen Ausmasses macht. Dramatik pur, Ringtechnik und das nötige Flair irgendwo zwischen Mythologie und Comic, das Wrestling so grossartig macht.


Plart 2: Bret Hart vs. Stone Cold Steve Austin, Submission match, Wrestlemania 13, 1997
Ladies and gentlemen: the art of the double turn. Als Face-Bret mit Heel-Austin in den Ring stieg, konnte noch niemand ahnen, dass die Rollen eine halbe Stunde später vertauscht sein sollten. Das Bild des kämpfenden Austin, der in einer Lache seines eigenen Blutes zusammenbricht, ist eines der repräsentativsten unseres Sports. Eine weiterer Vertreter dieser paar Matches, deren Storytelling nur perfekt ist.


Platz 1: The Undertaker vs. Shawn Michaels, Wrestlemania 25, 2009
Wie bereits erwähnt liebe ich die Michaels/Taker-Serie. In ihren beiden WM-Matches haben sie gezeigt, was passiert, wenn zwei Wrestler mit Talent und Erfahrung aufeinandertreffen und gerade was sie bei WM25 abgezogen haben, spottet jeder Beschreibung. Es steht - ausser der damals noch intakten Streak - nichts auf dem Spiel und trotzdem ist dieses Match an Dramatk, an Spannung, an Leidenschaft nicht zu überbieten. Schlicht und einfach reines, in sich perfektes Wrestling mit einzigartigen Momenten und - ihr ahnt es - umwerfender Psycholige. Mein Lieblingsmatch aller Zeiten.